Donnerstag, 19. März 2009

Smart


Alle Achtung! Unser neuer Wirtschaftsminister erstaunt uns jeden Tag von Neuem. Zuerst war man verblüfft, dass da ein junger Mann aus Bayern kommt, welcher der deutschen Sprache mächtig ist. Politiker, die in zusammenhängenden Sätzen eine nachvollziehbare Aussage machen, ist man gar nicht mehr gewohnt. Und wie smart dieser Freiherr zu Guttenberg die Medien bedient. Auf seine Reise in die USA nahm er nicht weniger als 38 Journalisten mit - das sind mehr als üblicherweise den US-Präsidenten auf seine Staatsbesuche begleiten. Für die Fotografen posierte er auf dem Times Square, wohl wissend, welche Motive der Zeitungsleser mit überseeischem Erfolg verbindet. Ohne Dolmetscher parlierte er in New York und Washington mit dem legendären Investor George Soros, den Chefs der drei Banken Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Chase, mit der GM-Spitze. Auch ein Interview in der TV-Nachrichtensendung „News Hour“ obsolvierte er souverän. Dazwischen immer wieder Pressekonferenzen. Wenn stört es, dass er außer schönen Fotos mit dem General Motors Chef und dem amerikanischen Wirtschaftsminister nichts von seiner Reise mitbrachte? Kaum zwei Monate im Amt ist der clevere Nobody zum beliebtesten Politiker des Landes aufgestiegen. Wenn das so weiter geht, haben wir bald einen Bundeskanzler, der noch keine 40 Jahre alt ist. Habe die Ehre, sakradi! Wenn ein Schwarzer Präsident der Vereinigten Staaten werden kann, muss doch auch ein smarter Bayer deutscher Kanzler werden können.