Mittwoch, 11. März 2009

Mathäus 25,29


Die Welt ist ungerecht. Jedenfalls die Finanzwelt. Zu den scheinbar unerklärlichen Mysterien der Krise gehört die Erholung des Dollarkurses. Während das Pfund und der Euro fast täglich an Wert verlieren, steigt ausgerechnet die Währung jenes Landes, das die Hauptschuld an dem gegenwärtigen Debakel trägt. Grund ist wohl Präsident Obamas Überzeugungskraft. Er gibt den amerikanischen Investoren das Gefühl, dass ihr Geld zuhause am sichersten ist. Und nicht nur diesen. Auch die Chinesen kaufen derzeit atemberaubende Mengen amerikanischer Regierungsanleihen. Im Moment fließen ungeheuere Geldströme aus allen Teilen der Welt in die USA. Dies freilich trocknet die Länder aus, an deren Aufschwung die vorsichtig gewordenen Finanzjongleure beteiligt sein wollten. Betroffen sind vor allem die sogenannten Schwellenländer. Der Schwund an Investitionen verschärft ihre Probleme drastisch. In dieser Krise gilt im Großen wie im Kleinen das Bibelwort: Wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.