Sonntag, 14. Juni 2009

Blut


Unter dem Titel Big Bang fand gestern Abend das erste deutsche Ultimate Fighting vor 11000 Zuschauern in der Kölner Arena statt. Geboten wurden Zweikämpfe in einem Käfig. Nahezu alle Arten der Prügelei sind dabei erlaubt – boxen, kicken, ringen, drehen, dehnen, quetschen, stoßen, schlagen, würgen. Anders als das getürkte Schaupiel der Catcher gilt das Ultimate Fighting als reguläre Kampfsportart. Natürlich handelt es sich um nichts Anderes als um eine moderne Form der römischen Gladiatorenkämpfe. Befriedigt wird der Blutdurst eines durch Gewaltfilme und Kampfvideospiele abgestumpften Publikums. Was die Zuschauer dabei fasziniert, ist der Brutalität, mit der die Männer im Käfig einander fertigmachen. Manche rufen nach dem Staat, um ein Verbot derartiger Belustigungen zu erreichen. Andere appellieren an das Gewissen der Veranstalter. Es gab vor vielen Jahren einen Fernsehfilm mit dem Titel Das Millionenspiel. Darin wurde ein Mensch einem unterhaltungssüchtigen Publikum zuliebe zu Tode gehetzt. Gestern in Köln hat die Wirklichkeit hat die Fantasie eingeholt.