Montag, 11. Mai 2009

Servus, Monti!


Der plötzliche Tod des früheren Ariola/BMG-Chefs Monti Lüftner macht sprachlos. Auch deshalb, weil zwei beliebte Floskeln nicht passen wollen. Sein Tod ist, allen Nachrufen zum Trotz nicht "tragisch", und er hinterlässt leider auch keine "Lücke", nicht in dem Beruf, der lange sein Leben war. Die Tonträgerindustrie hat sich nämlich schon vor fast zwei Jahrzehnten von Persönlichkeiten wie ihm verabschiedet. Heutzutage haben CEOs oder "Business Executives" das Sagen. Kreativität und Künstlerbetreuung wurden ersetzt durch Quartalsbilanzen und Kosteneffektivität. Das ist der eigentlich Grund für den Niedergang der Musikbranche, auch wenn diese das Internet für ihren Niedergang verantwortlich macht: Wohin das geführt hat, weiß man. Der ist "tragisch", aber nicht Monti's Ende. Wer ihn kannte, weiß, dass er sich so einen Tod gewünscht hat. Er wollte nicht langsam verwelken, sondern "mitten im Leben" und ohne Vorwarnung seinen Abschied nehmen. "Glück muaßt halt ham, waßt." Gell, Monti? Servus.