Samstag, 16. Mai 2009

Haltung


Nur wenige Schauspieler begrüßten 1933 die Machtergreifung der Nazis. Viele wurden von der Bühne verbannt, andere flohen ins Ausland, eine große Zahl endete im KZ. Die meisten versuchten sich nach Möglichkeit zu arrangieren, gaben sich "unpolitisch". Den Namenlosen und Provinzgrößen mochte es gelingen, "neutral" zu bleiben. Wer aber berühmt war wie Heinrich George, Marianne Hoppe oder Heinz Rühmann wurde sehr bald dazu gezwungen, Fahne zu bekennen. Es gab aber welche, die sich nicht zwingen lassen wollten. Zum Beispiel Brigitte Helm. Filme wie Metropolis hatten sie zum Weltstar gemacht. Als die Nazis 1935 die Ufa von allen jüdischen Regisseuren und Schauspielern "säuberte", erklärte Brigitte Helm sich mit den Geschassten solidarisch. Sie kündigte ihre Verträge und machte nie wieder einen Film. Es steht uns nicht an, die Mitläufer und Kompromissler von der heutigen Warte aus pauschal zu verurteilen. Aber wir dürfen Haltung auch heute noch bewundern.