Mittwoch, 14. Januar 2009

Musical und Schule


In amerikanischen Schulen ist es üblich, dass Schulklassen jedes Jahr ein Musical einstudieren. Nicht um Schüler zu Schauspielern, Sängern und Tänzern zu machen, sondern um sie an ein Arbeiten im Team zu gewöhnen. Jeder bekommt eine Aufgabe; wer künstlerisch ganz unbegabt ist, wird beim Kulissenbau oder dem Sound- und Lichtdesign eingesetzt. Mehr als im sportlichen Wettbewerb wird so das Gegeneinander zu einem Miteinander. Bei der Aufführung vor Eltern und Mitschülern sind dann alle mächtig stolz. An deutschen Schulen wird so etwas im normalen Lehrbetrieb nicht gern gesehen. Einige Lehrer machen das in ihrer Freizeit gegen oft heftige Widerstände der Schulleitung und Kollegen. Um so erfreulicher ist eine Initiative der Hamburger Stahlberg-Stiftung, die den Namen "musical@school" trägt. Dr. Stahlberg schickt ein Team von Musicalprofis an verschiedene Hauptschulen. Diese bringen in kürzester Zeit die häufig völlig demotivierten Schüler von verschiedenster ethnischer Herkunft zum gemeinsamen Spielen und Tanzen. Gerade die Hauptschüler der problematischen Stadtbezirke, die sich von der Gesellschaft schon aufgegeben fühlen, sind ungeheuer dankbar für diese Erfahrung. Keiner, der das miterlebt hat, kann an der pädagogischen Wirkung von "musical@school" zweifeln. Man muss alles tun, um diese Arbeit der Stahlberg-Stiftung zu unterstützen und zu ergänzen.