Sonntag, 25. Januar 2009

Bewiesen: Die Zukunft gehört den Kreativen!


Fast alle Eltern wollen, dass ihr Kind etwas "Anständiges" lernt, womit ein Beruf mit gesichertem Einkommen und gesellschaftlichem Ansehen gemeint ist. Auch wenn der Junge oder das Mädchen lieber Geschichten erfindet, Musik macht, Comics zeichnet oder Videos dreht - er oder sie soll doch erst mal Jura oder Betriebswirtschaft studieren oder eine Banklehre beginnen. Es sieht allerdings mehr und mehr so aus, als wäre genau das die falsche Entscheidung. Am Ansehen und gesicherten Einkommen der Banker, Juristen und Betriebswirte darf derzeit ohnehin gezweifelt werden. Unabhängig davon scheint die Ära der "Linksdenker" überhaupt vorbei. "Linksdenker" sind nicht etwa Karl-Valentin-Verehrer. Ganz im Gegenteil. Es sind Leute, die vor allem die linke Hirnhälfte strapazieren, in der das logische, sprachliche und analytische Denken passiert. Sie waren die Karrieristen des Informationszeitalters. Ihre Aussichten sind neuerdings trübe, behauptet Daniel H. Pink in seinem Buch A whole new mind. Er hat - ganz "Linksdenker" - überzeugende Beweise dafür zusammengetragen. Seine These: Die Zukunft gehöre denen, die mehr mit der rechten Hirnhälfte denken. Den Kreativen also. Den Träumern, Spielern, Künstlern. Schon jetzt würden die meisten linguistischen und mathematischen Routineaufgaben von Computern übernommen oder in Billiglohnländer vergeben. Design und "Narration" bestimmten schon heute über den Erfolg von Industrieprodukten. Wer nicht kreativ ist, könne in der Welt von morgen nicht erfolgreich sein. Man muss nicht mit jeder Behauptung Pinks übereinstimmen, um sein flott geschriebenes Buch hochinteressant und anregend zu finden. Vorsicht, liebe Eltern! Daniel H. Pink könnte eure Einstellung zur Berufswahl des begabten Nachwuchses tiefgreifend ändern!