Mittwoch, 26. August 2009

Zensiert



Nachdem die dänische Zeitung "Jyllands Posten" Karikaturen veröffentlicht hatte, in denen der Prophet Mohammed dargestellt wurde, war es bekanntlich zu teilweise tödlich verlaufenden Protesten gekommen. Die in den USA lehrende Universitätsprofessorin Jytte Klausen verfasste nun eine wissenschaftliche Untersuchung diesen Karikaturen-Streits des Jahres 2005. Ihr Verlag Yale University Press weigerte sich jedoch, die inkriminierten und andere, zum Vergleich herangezogene Zeichnungen abzudrucken. Die Erklärung: Man befürchte Gewaltaktionen gegen Verlag, Autorin und amerikanische Einrichtungen. Der Präsident der Amerikanischen Vereinigung der Universitätsprofessoren ist empört. "Wir verhandeln nicht mit Terroristen,“ kommentiert er den Vorfall, „wir beugen uns gleich ihren erwarteten Forderungen“. Es geht um eine Frage, die alle angeht: Darf Intoleranz und Terrorangst dazu führen, dass Selbstzensur die Meinungsfreiheit in demokratischen Gesellschaften aushöhlt?