Freitag, 21. August 2009

Anschluss


Die "Heimführung seines Geburtslandes Österreich" durch Hitler im März 1938 war eine Katastrophe für die jüdisch geprägte Kultur Wiens. "Was hier entfesselt wurde," schreibt der Zeitzeuge Varl Zuckmayer, "war der Aufstand des Neids, der Missgunst, der Verbitterung, der blinden, böswilligen Rachsucht. Hier war nichts losgelassen als die dumpfe Masse, die blinde Zerstörungswut. Es war ein Hexensabbat des Pöbels." Wie überall, gab es auch in Österreich viele Anständige. Aber sie waren nicht in der Lage, sich gegen die Pogromstimmung der ewig Unzufriedenen zu stemmen. Diese bilden in Wien traditionell die Mehrheit.