Freitag, 17. Juli 2009

Behandlungsfehler


Der Steuerzahler hat die Banken vor dem Ruin gerettet, und jetzt treiben die Banken den Steuerzahler in den Ruin. Auf diese Kurzform lässt sich die gegenwärtige Kritik an der sogenannten Kreditklemme bringen. Fakt ist, dass die Banken den mittelständischen Firmen dringend notwendige Darlehen vorenthalten oder an unerfüllbare Konditionen knüpfen. Unser Finanzminister Steinbrück, der immer gleich den Knüppel aus dem Sack holt, hat den Banken zornig Ungemach angedroht. Wahlkampfgerede. Denn das Verhalten des Finanzmarkts ist eine Folge der Politik dieses Finanzministers. Im Unterschied zu den USA hat die deutsche Regierung die Bankenkrise nämlich nicht wirklich gelöst, sondern nur besänftigt und mit Absichtserklärungen zugedeckt. Sie hat den Banken freigestellt, ob sie sich mit Staatshilfe sanieren. Diese haben fast ausnahmslos darauf verzichtet. Und jetzt müssen sie Geld horten, um sich mittelfristig ein neues Fundament zu schaffen. Genau dieses Geld ist es, was der Wirtschaft fehlt. Darf man den schwarzen Peter nun allein den Banken zuschieben? Klar, Medien und Stammtische applaudieren. In Wahrheit aber trifft die Schuld letztlich eine Regierung, die in ihrer größten Bewährungsprobe unentschlossen und halbherzig gehandelt hat. Es wäre die Aufgabe des verantwortlichen Arztes gewesen, den Kranken zum Schlucken der bitteren Medizin zu zwingen. Jetzt kränkelt er weiter und steckt andere an.