Samstag, 25. April 2009

Wahnsinn


Jahrzehntelang meisterten nur die besten und kühnsten der Extremkletterer den sogenannten sechsten Schwierigkeitsgrad. Senkrecht aufsteigende glatte Wände mit ausgesetzten Überhängen wurden so eingestuft. Erst Ausnahmekletterer wie Reinhold Messner sprengten das System. Auf Hilfsmittel wie Haken und Steigeisen verzichtend, steigerten sie die Skala ins schier Unmögliche. Als Grenze des Erreichbaren gilt heute der zehnte Grad. Für normale Sterbliche der absolute Wahnsinn. Der Oberpfälzer Thomas Meier meistert mit 33 Jahren diese Schwierigkeit mit Eleganz. Obwohl er vor neun Jahren einen schweren Kletterunfall nur knapp überlebte. Er kostete ihn sein linkes Bein. Thomas Meier klettert mit einer Beinprothese schwindelerregende Felswände hinauf, in die sich weltweit weniger als zwanzig durchtrainierte Athleten wagen.