Samstag, 4. April 2009

Schweigepflicht


Samuel Goldwyn wollte, dass Ben Hecht ihm ein Drehbuch schreibt. Hecht, der wohl erfolgreichste Drehbuchautor Hollywoods, verlangte zweierlei: Niemand sollte ihn bei der Ausarbeitung drängen, und Goldwyn sollte ihm jede Woche 5000 US-Dollar zahlen. Nach heutigem Geldwert waren das in den späten 30er Jahren mehr als 100 000 Dollar. Die Drängelei verhinderte eine Klausel, die Goldwyn und seinen Leuten verbot, Ben Hecht in irgendeiner Form zu kontaktieren während der Entwicklungszeit. Zwei Wochen vergingen und Hecht meldete sich nicht. An jedem Montag ließ sich Hecht die 5000 Dollar auszahlen. Nach fünf Wochen und 35000 Dollar rief Samuel Goldwyn bei Hecht zuhause an. "Dies ist ein rein privater Anruf," begann er. Worauf Hecht ihn unterbrach: "Damit ist unser Deal geplatzt." Die 35000 Dollar gehörten ihm; ein Skript lieferte er nicht. Goldwyn kochte vor Wut. Leider war Ben Hecht so gut, dass Goldwyn ihn nicht auf Dauer anderen Studios überlassen konnte. Zwei Wochen später machten sie ein neues Deal.