Freitag, 30. Oktober 2009

Weniger ist mehr


In den USA hat eine Langzeituntersuchung ergeben, dass Ärzte genauere Diagnosen stellen, wenn sie weniger über ihre Patienten wissen. Herzkrankheiten werden beispielsweise sicherer erkannt, wenn lediglich drei kritische Symptome berücksichtigt werden. Kardiologen, die Alter, Gewicht, Lebensgewohnheiten, langfristige Blutdruckwerte, Vorkrankheiten, Erbanlagen etc. berücksichtigen, diagnostizieren schlechter. Dieses überraschende Ergebnis hat seine Parallelen in vielen anderen, weniger kritischen Lebensbereichen. Wer zuviel weiß, urteilt eher falsch. Der Sozialpsychologe Stuart Oskamp behauptet sogar: "Die Menge der Information steht proportional im umgekehrten Verhälnis zur Korrektheit der Entscheidung." Von diesen und anderen interessanten und häufig verblüffenden Untersuchungen berichtet Malcom Gladwells Buch Blink. Empfiehlt sich als Wochenendlektüre.