Dienstag, 27. Oktober 2009

Reformbedarf


Die neue Regierungskoalition wird den Wehrdienst für junge Männer auf 6 Monate beschränken, und diese verringerte Dienstzeit soll in Zukunft auch für den Ersatzdienst gelten. Das ist ein Fortschritt. Endlich werden Wehrdienstverweigerer nicht mehr mit längerer Dienstzeit bestraft. Was immer noch ausgeklammert bleibt, ist eine entsprechende Verpflichtung für gleichaltrige Mädchen. Ein Tabu? Es ist offenkundig ungerecht, dass junge Männer eingezogen werden, Frauen aber nicht. Spätestens seit sich das weibliche Geschlecht den Zugang zur Bundeswehr erkämpft hat, ist das Wehrdienstgesetz nicht mehr zeitgemäß. Experten halten ohnehin eine Berufsarmee heutzutage für die sinnvollste Lösung. Die Abschaffung der Wehrpflicht scheitert vor allem daran, dass Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen nicht ohne die kostenlosen Dienste der Zivis auskommen. Als solche könnten auch junge Mädchen viel Gutes tun, und überdies Erfahrungen machen, die unsere Schulen nicht bieten. Vor allem aber gilt es, eine schreiende Ungerechtigkeit zu beseitigen.