Donnerstag, 22. Oktober 2009

Expertengeschwätz

Zur Zeit hört, liest und sieht man in allen Medien Professoren, welche die Pläne der Berliner Koalition, die Wirtschaftskrise oder die US-Politik kommentieren. Endlich wissen wir, wozu wir die Lehrstuhlinhaber der politischen Wissenschaften von unserem Steuergeld bezahlen! Sie versorgen uns mit persönlichen Einschätzungen und Binsenwahrheiten. Den Journalisten nehmen sie die eigene Recherche, und den Kommentaren die eigene Meinung ab. Etwa mit Äußerungen wie "die CDU sucht die eigene Mitte" oder "die Krise dürfte noch nicht ganz überwunden sein" oder "die republikanische Opposition gegen Obama sucht noch nach einem Sprachrohr". Was daran wissenschaftlich sein soll, muss uns noch erklärt werden. Müssten sich Wissenschaftler für solches Bla-bla-bla nicht zu schade sein? O nein, sie wollen ja Karriere machen. Je öfter ihr Name in einer Zeitung genannt wird, je häufiger ihr Gesicht auf einem Bildschirm erscheint, desto höher steigt ihr Ansehen. Abstürzen können unsere bestallten Akademiker sowieso nicht, selbst wenn sie nur dummes Zeug quatschen.