Sonntag, 21. Dezember 2008

Feuchtwanger ist selbst schuld!


Vor 50 Jahren starb Lion Feuchtwanger. Er war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren und einer der ganz wenigen, die weltweit Leser und Anerkennung fanden. Die Süddeutsche Zeitung gedenkt seiner an diesem Wochenende mit einem Artikel von Manfred Flügge. Dessen Anliegen ist es, "auf eine literarische und ideelle Dimension hinzuweisen, die übersehen wird, wenn man ihn reduziert auf den Unterhaltungsschriftsteller (und) den Simmel der Emigration." Man fragt sich, gegen welche arroganten Dummköpfe hier einer der Großen verteidigt werden soll. Mit Sätzen wie diesem: "Dass er ein Erfolgsautor war, mindert nicht den Anspruch, ernst genommen zu werden." Wie krumm und quer muss man denken, um einen Autor nur deshalb nicht ernst zu nehmen, weil er Erfolg hat? Der Umkehrschluss wäre, dass nur erfolgslose Autoren sich des Interesses der deutschen Intellektuellen erfreuen dürfen. Flügge meint es gut. Er hält Feuchtwanger für unterschätzt. Aber merkwürdigerweise gibt er nicht den Literaturprofessoren, Feuilletonisten und -auch das muss gesagt werden- den Antisemiten die Schuld daran, sondern - Feuchtwanger selbst. Denn: "Den unvoreingenommenen Lesern macht er es einfach, seine Romane sind leicht zugänglich und spannend." Merkt euch das gut, ihr deutschen Autoren! Wenn ihr nicht unleserlich und langweilig scheibt, dürft ihr euch nicht wundern, wenn die deutsche Literaturkritik euch nicht ernst nimmt.