Der Historiker Arnulf Baring warnte 1997, also fünf Jahre vor Einführung des Euro, in seinem Buch Scheitert Deutschland? vor der gegenwärtigen Krise der Währungsunion: "Wir haben es dann nicht (wie nach der Wiedervereinigung Deutschlands) mit 17 Millionen ostdeutschen Einwohnern...zu tun, sondern mit 100 Millionen Menschen anderer EU-Staaten, die uns weit ferner stehen als die Rostocker und Dresdner. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass massive Transferzahlungen in schwächere Mitgliedsstaaten bei uns... alles andere als populär sein werden. Dennoch werden uns die Anhänger der Währungsunion, wenn es so weit ist, weismachen wollen, es sei besser, diese Konzessionen zu machen, als die Währungsunion auseinander brechen zu lassen... Wenn wir den sozialen Frieden innerhalb der EU erhalten wollen, wird man uns dann sagen, werden wir zahlen müssen...Die Währungsunion wird daher am Ende auf ein gigantisches Erpressungsmanöver hinauslaufen... Wenn wir Deutschen Währungsdisziplin einfordern, werden andere Länder für ihre finanziellen Schwierigkeiten eben diese Disziplin und damit uns verantwortlich machen. Überdies werden sie, selbst wenn sie zunächst zugestimmt haben, uns als eine Art Wirtschaftspolizisten empfinden. Wir riskieren auf diese Weise, wieder das bestgehasste Volk Europas zu werden."